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Newsletter März 2025

Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen verabschiedet

Wir freuen uns, dass der Bundestag am 31. Januar einstimmig das "Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" beschlossen hat. Barbara Kavemann und Stephan Rixen verfolgten gemeinsam mit der Missbrauchsbeauftragten Kerstin Claus und unserem langjährigen Mitglied Christine Bergmann die Debatte und Abstimmung im Plenarsaal des Bundestages. Am 21. März stimmte auch der Bundesrat zu. Damit wird das Amt der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs gestärkt und die Arbeit von Aufarbeitungskommission und Betroffenenrat langfristig gesichert.

Kerstin Claus, Christine Bergmann, Barbara Kavemann und Stephan Rixen auf der Zuschauertribüne des Deutschen Bundestags
Mehr über das Gesetz

Forderungen an künftige Bundesregierung

Am 23. Februar wurde ein neuer Bundestag gewählt; die Parteien befinden sich derzeit in Gesprächen über eine Koalition und die Bundesregierung wird neu aufgestellt. Die Kommission fordert die künftigen Regierungsparteien auf, unmittelbar auf dem gerade beschlossenen Gesetz aufzubauen und die Aufarbeitung weiter zu stärken. Dazu hat sie fünf Forderungen für einen Koalitionsvertrag aufgestellt, darunter ein Akteneinsichtsrecht für Betroffene.

Zu unseren Forderungen

Stellungnahme zum Fonds Sexueller Missbrauch

Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) hat angekündigt, den „Fonds sexueller Missbrauch“ auslaufen zu lassen. Anträge sind nur noch bis 31. August 2025 möglich, Auszahlungen bis 2028. Die Aufarbeitungskommission fordert gemeinsam mit UBSKM und Betroffenenrat ein Nachfolgemodell zum Hilfeangebot "Fonds Sexueller Missbrauch", das niedrigschwellig, dauerhaft, rechtssicher und haushaltskonform ist - und lückenlos an den bisherigen Fonds anschließt.

Zur Pressemitteilung

Fachgespräch in Potsdam zu sexuellem Kindesmissbrauch in der DDR an Menschen mit Behinderungen

Rund 100 Gäste haben am 18. Februar in Potsdam die dritte regionale Veranstaltung der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs in der DDR besucht. Im Zentrum der Veranstaltung in Kooperation mit der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Brandenburg standen Menschen mit Behinderungen.

Panel beim Fachgespräch Potsdam mit vier Personen auf der Bühne. Im Hintergrund Roll-Up der Kommission
Zusammenfassung der Veranstaltung

Studie Elternschaft veröffentlicht

Am 4. März hat die Kommission eine Studie zum Thema „Elternschaft nach sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend“ veröffentlicht. Wie denken Menschen, die in der Kindheit sexualisierte Gewalt erfahren haben, über eigene Kinder nach? Aus welchen Gründen entscheiden sie sich aktiv für oder gegen eigene Kinder? Welche Ängste und Sorgen haben sie und welche Rolle spielt ihre eigene Betroffenheit dabei? Diesen und vielen weiteren Fragen ist das Forschungsteam nachgegangen. Mehr als 600 Betroffene haben sich an der Studie beteiligt.

Cover der Studie zu Elternschaft nach sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend
Zur Studie

Workshop zur Weiterentwicklung der Empfehlungen für Institutionen

Die Kommission hat im Februar einen Workshop zur Weiterentwicklung ihrer 2019 veröffentlichen Empfehlungen für die Aufarbeitung in Institutionen durchgeführt. Daran nahmen über 30 Personen teil. Betroffene und andere Expert*innen waren aus dem ganzen Land angereist, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus der Aufarbeitungspraxis, der Fachberatung und aus der Arbeit mit Archiven zusammenzubringen. Im Rahmen des Workshops wurden die Struktur der Empfehlungen und der Adressat*innenkreis ebenso diskutiert wie die Frage, wie die Leitungsverantwortlichen in Institutionen für Aufarbeitungsprozesse gewonnen werden können.

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Recherche-Ratgeber

Die Aufarbeitungskommission möchte nicht nur die gesellschaftliche Aufarbeitung vorantreiben, sondern auch die individuelle Aufarbeitung von Betroffenen unterstützen. Dafür möchten wir noch einmal auf den Recherche-Ratgeber des Landesarchivs Baden-Württemberg hinweisen, der nützliche Tipps beispielsweise zur Aktenrecherche in Jugendämtern, Heimen und weiteren Stellen bereithält. Sie finden den Ratgeber auch auf unserer Themenseite „Rechtliche Aspekte der Aufarbeitung“.

Zum Recherche-Ratgeber

Youtube Kanal der Aufarbeitungskommission

Die Aufarbeitungskommission hat ihren Youtube Kanal überarbeitet. Alle Videos haben ein einheitliches Design erhalten und erlangen somit hoffentlich mehr Aufmerksamkeit. Platz ist an dieser Stelle auch für Langversionen von Interviews, die wir mit Betroffenen und anderen Expert*innen für unseren Instagram-Kanal geführt haben.

Screenshot des Youtube Kanals der Aufarbeitungskommission. Zu sehen sind Videos mit den Titeln "Mit dem Sprechen rettest du eine Seele" sowie "Meine Sexualität wurde mir genommen"
Zum Youtube-Kanal

15 Jahre UBSKM – Kinderschutzpreis für Christine Bergmann

Am 25.3.2010, also vor 15 Jahren, wurde Christine Bergmann in der Folge des so genannten „Missbrauchsskandals“ am Berliner Canisius-Kolleg zur ersten unabhängigen Missbrauchsbeauftragten ernannt. Nach ihrer Amtsübergabe im Jahr 2011 war sie von 2016 bis 2023 Mitglied der Aufarbeitungskommission. Für ihr langjähriges Engagement für Betroffene und für die Aufarbeitung und Bekämpfung von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend ist sie am 26. März mit dem „Hänsel und Gretel Kinderschutzpreis“ ausgezeichnet worden.

Preisträgerin Christine Bergmann im Kreis von Panelteilnehmenden und Laudatorin, Foto © Hänsel und Gretel Stiftung
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Umfrage zum Hearing Heimerziehung

Im Juni 2025 plant die Kommission in Berlin ihr 6. Öffentliches Hearing zu sexuellem Missbrauch in der Heimerziehung: "Heimkindheiten hinter Schweigemauern: Betroffene haben ein Recht auf Aufarbeitung!" Haben Sie Anregungen zu Gesprächspartner*innen oder zum Programm? Dann können Sie noch bis zum 15. April unsere Online-Umfrage ausfüllen. 
Hearing Heimerziehung

Trauer um Thomas Großbölting

Mit großer Bestürzung hat die Kommission im Februar vom Unfalltod von Prof. Dr. Thomas Großbölting erfahren. Er war Professor für Neuere Geschichte/ Zeitgeschichte an der Universität Hamburg und hat in vielen Projekten beispielsweise im Bistum Münster die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Deutschland vorangebracht. Mit Thomas Großbölting ist ein wichtiger Verbündeter, ein kritischer Geist und kluger Forscher gegangen. Wir werden seine zugewandte Art und seine klaren Worte sehr vermissen.

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IMPRESSUM:
Büro der Unabhängigen Kommission
zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Glinkastraße 24
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18555-1561
E-Mail: kontakt@aufarbeitungskommission.de
Wenn Sie diese E-Mail (an: Jutta.Illichmann@bmbf.bund.de) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.