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Newsletter Dezember 2024

Austausch mit Jugendämtern zu sexuellem Missbrauch

Grafik in Blau mit Deutschlandkarte und Anführungszeichen, darauf "Geschichten die zählen"
Wie kann der Umgang von Jugendämtern mit Kindern und Jugendlichen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, verbessert werden? Jugendämter stehen tagtäglich in Kontakt mit einer Vielzahl an Akteur*innen wie Familiengerichten, Schulen oder Jugendhilfeträgern. Wie kann die Kooperation besser gelingen? Und wie können Jugendämter die individuelle Aufarbeitung Betroffener unterstützen? Im Zeichen dieser Leitfragen stand ein virtueller Austausch mit über 500 Personen aus der Fachpraxis sowie Betroffenen. Die Veranstaltung wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) in Kooperation mit der Aufarbeitungskommission ausgerichtet.

Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Mit dem geplanten Gesetz soll der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch verbessert werden. Strukturen, die dazu beitragen, sexuelle Gewalt zu verhindern, sollen gestärkt werden. Die Arbeit der Aufarbeitungskommission soll verstetigt werden; die Unabhängige Beauftragte und die Kommission sollen künftig regelmäßig über das Ausmaß sexuellen Kindesmissbrauchs und den aktuellen Stand zu Schutz, Hilfen, Forschung und Aufarbeitung in Deutschland berichten, damit zielgerichteter gehandelt werden kann. Das Gesetz wurde am 11. Oktober 2024 in erster Lesung im Bundestag behandelt. In einer Sachverständigenanhörung am 4. November gab es parteiübergreifend Unterstützung dafür. Wir hoffen, dass das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden kann.

Aufarbeitungskommission zu Gast beim „Kamingespräch“ des IPA

Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Julia Gebrande und Kommissionsmitglied Prof. Dr. Stephan Rixen waren zu Gast beim „Kamingespräch“ des in Bonn ansässigen Instituts für Prävention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt e. V. (IPA). Das IPA veranstaltet diese Reihe seit 2020 mit verschiedenen Expert*innen zum aktuellen Stand der Prävention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Menschen mit Einwanderungsgeschichte als Zielgruppe der Aufarbeitungskommission

Foto einer Anhörungssituation. Julia Gebrande an einem Tisch, zuhörend. Im Vordergrund mit dem Rücken zur Fotografin eine Person, die erzählt
Die Kommission hat Maßnahmen ergriffen, um ihr Angebot gezielt bei Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte bekannt zu machen. Hintergrund ist, dass sich bisher deutlich weniger Menschen mit Einwanderungsgeschichte gemeldet haben, als es dem Bevölkerungsdurchschnitt entspräche. Antworten zu Fragen und Zweifeln, auch mit Blick auf Diskriminierungserfahrungen, bietet unser neuer Erklärfilm. Zudem hat die Kommission vier neue Flyer erstellt und im November und Dezember 2024 auf ihren Social Media-Kanälen umfangreich darüber informiert.

Neue Materialien

Foto von mehreren grünen Flyern der Kommission, aufgefächert

Arbeiten Sie in einer Fachberatungsstelle oder in der Therapie? Haben Sie die Möglichkeit, unsere neuen Materialien auszulegen oder darauf hinzuweisen? Unsere vier neuen Flyer sprechen gezielt Betroffene aus englisch-, türkisch- und russischsprachigen Communities sowie weitere Betroffene mit Einwanderungsgeschichte an. Gerne können Sie gedruckte Exemplare bei uns für Ihre Auslage anfordern unter kontakt@aufarbeitungskommission.de. Unsere Webseite bietet Informationen in Englisch, Türkisch, Russisch und Französisch. Die Online-Anmeldung ist auch in Englisch möglich.

Dialogprozess zu Standards der Betroffenenbeteiligung

Foto vom Plenum des Dialogprozesses. Reihen von Zuhörenden von hinten. In der Unschärfe im Hintergrund Bühne mit Panelist*innen
Wie kann die Beteiligung von Betroffenen in institutionellen Aufarbeitungsprozessen gelingen und sichergestellt werden? Unter dieser Leitfrage beteiligen sich seit dem Herbst 2023 mehr als 150 Betroffene und Aufarbeitende an einem Prozess, der gemeinsam von der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, dem Betroffenenrat und der Aufarbeitungskommission koordiniert wird. Seit kurzem können die bisherigen Aktivitäten auf einer Webseite nachgelesen .

Ausblick 2025

Fachgespräch in Potsdam zu sexuellem Kindesmissbrauch in der DDR an Menschen mit Behinderungen

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs veranstaltet am 18. Februar 2025 von 13 bis 19 Uhr in Kooperation mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Dr. Maria Nooke, in Potsdam ein Fachgespräch zum Thema „Sexueller Kindesmissbrauch in der DDR – Menschen mit Behinderungen“.

Workshop zur Weiterentwicklung der Empfehlungen für Institutionen

Mit den Empfehlungen zur Aufarbeitung in Institutionen hat die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs 2019 erstmals übergreifende Kriterien für eine gelingende Aufarbeitung vorgelegt. Themen waren unter anderem eine Begriffsklärung, die Zusammensetzung und Vorgehensweise der Aufarbeitungsteams oder Hinweise zur Pressearbeit. Seit der Veröffentlichung hat es zahlreiche Aufarbeitungsprojekte in verschiedenen Kontexten und damit große Erkenntnisgewinne gegeben, die in eine überarbeitete Version der Empfehlungen einfließen sollen. Dazu findet im Februar 2025 ein Workshop mit Betroffenen und anderen Expert*innen statt. Die überarbeitete Version soll im zweiten Halbjahr 2025 veröffentlicht werden.

Forschungsbericht zum Thema Elternschaft nach sexueller Gewalt

Was bedeutet es, nach sexueller Gewalt in der Kindheit selbst Kinder zu haben und elterliche Verantwortung zu tragen? Mit dieser Frage hat sich ein Forschungsprojekt des Instituts SoFFI-SOCLES unter Leitung von Kommissionsmitglied Prof. Dr. Barbara Kavemann befasst. Denn die biografische Perspektive von Müttern und Vätern, die in Kindheit und Jugend sexuelle Gewalt erlebt haben, ihre subjektive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Bewältigung traumatischer Kindheitsereignisse sowie deren Verhältnis zu eigener Elternschaft und der Verantwortung für Kinder sind bisher wenig erforscht. Der Abschlussbericht soll im März veröffentlicht werden.







IMPRESSUM:
Büro der Unabhängigen Kommission
zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Glinkastraße 24
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 18555-1561
E-Mail: kontakt@aufarbeitungskommission.de
Wenn Sie diese E-Mail (an: barbara.gurges@bmfsfj.bund.de) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.